RCDS Thüringen setzt inhaltliche Akzente auf der Bundesdelegiertenversammlung in Berlin


Mit einer großen Gruppe von insgesamt acht RCDS-Mitgliedern war der Thüringer Landesverband am vergangenen Wochenende bei der diesjährigen Bundesdelegiertenversammlung in Berlin zu Gast. In der CDU-Bundeszentrale stand neben den Besuchen von Bildungsministerin Anja Karliczek und Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer sowie der Wahl des neuen Bundesvorstandes auch inhaltliche Arbeit auf der Tagesordnung, wobei der Thüringer RCDS drei Anträge einbrachte.

Viel Lob der Delegierten gab es für den RCDS Jena mit ihrem Antrag zur Etablierung von internetbasierten Hochschul-Wahlen. Der Thüringer RCDS nahm sich Ende 2017 der Verwirklichung einer „Vision Smart University“ an. Vorreiter ist nach Initiative des dortigen RCDS nun die Friedrich-Schiller-Universität. 2016 gab es erste internetbasierte Abstimmungen an der FSU Jena. Dadurch erfreuten sich die Wahlen zum Senat und Fakultätsrat (ca. 14,5%) höherer Beliebtheit als parallel stattfindende Abstimmungen an der Urne (8,8%). In diesem Jahr konnten nach starkem Widerstand im Studierendenrat auf Initiative des RCDS nun endlich alle Gremien gebündelt online abgestimmt werden. Dadurch wurde eine Steigerung der Wahlbeteiligung bei der Wahl des Studierendenrates um 158 % erreicht.

"Internetbasierte Hochschulwahlen stützten deutlich die demokratische Partizipation der Studierenden. Deshalb haben wir uns mit dem Antrag dafür eingesetzt, dass Online-Wahlen auch in anderen deutschen Hochschulen eingeführt und umgesetzt werden", begründet Selina Dürrbeck, Vorsitzende in Jena.

Direkt angenommen wurde durch die BDV der Vorschlag des Thüringer Landesverbandes zur Attraktivitätssteigerung des Standortes Ost. Darin soll ein gemeinsames Projekt zwischen den Hochschulen und lokalen Unternehmen, mit dem Ziel, Absolventen an den jeweiligen Standorten zu halten, initiiert werden. Durch das Projekt sollen die Abgänge der Absolventen in die alten Bundesländer reduziert und die Möglichkeiten der alternativen Arbeitsattraktivitätssteigerungen für Absolventen in den Fokus rücken. Die Thüringer RCDS-Vorsitzende Franca Bauernfeind betont: "Die ostdeutschen Länder sind der größte Finanzierer, haben davon jedoch weniger Mehrwert. Viele junge Menschen werden bei uns ausgebildet, die dann nach Bayern und Baden-Württemberg ziehen und die Investitionen der neuen Bundesländer in Bildung verpuffen lassen. Die Studienbedingungen und -umstände sind mindestens ebenbürtig. Durch die aufgeführten Anreize und Vorschläge können die Unterschiede langfristig beseitigt und der Standort Ost gestärkt werden."

Gemeinsam mit dem RCDS Sachsen-Anhalt wurde zudem noch ein Antrag zur Stärkung der Unibünde eingebracht. Darin werden die Kultusministerkonferenz und die Wissenschaftsministerien der Bundesländer aufgefordert, die Bundesländer und Universitäten bei der Gründung von Universitätsbünden zu unterstützen. Zweck der Bünde ist es, die Kooperation von Universitäten einer Region vorantreiben, sich im Besonderen den Feldern Forschung und Lehre widmen und so die Exzellenz zu fördern. Gutes Beispiel für einen bestehenden Bund ist der Mitteldeutsche Unibund, dem neben der Universität Leipzig sowie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg auch die Friedrich-Schiller-Universität in Jena angehört.