Erfurt, 24. Januar 2024. Der Ring-Christlich-Demokratischer-Studenten Thüringen (RCDS Thüringen) sieht mit dem Gesetzesentwurf (Drucksache 7/9072, 08.Dezember) einen zusätzlichen Theoriezuwachs im Lehramtsstudium für Regelschullehrer mit zusätzlichem Attraktivitätsverlust. Auch wenn eine Änderung des Lehrerbildungsgesetz einen Schritt zu einheitlichen Lehrerbildungsstrategie für Thüringen darstellen kann, ist der Entwurf in seiner jetzigen Fassung nicht zielführend.

Wir sehen es als problematisch, dass mit der Neuerung das Regelschullehramt mit zehn Semestern genauso lang wäre wie das Lehramtsstudium für Gymnasien. Im Vergleich dazu beträgt die Regelstudienzeit für das das Regelschullehramt in Bayern nur sieben Semester.                                      Eine Angleichung der beiden Regelschullehrerstudiengängen in Erfurt und Jena auf zehn Semester trägt zwar zur Vereinheitlichung bei, führt aber aus unserer Sicht zu einem allgemeinen Attraktivitätsverlust des Lehramtsstudium für Regelschulen.

Auch die zukünftigen Berufsaussichten für angehende Realschullehrer führen zu einem weiteren Attraktivitätsverlust. Während der Gymnasiallehrer im späteren Berufsleben sowohl im Gymnasium als auch in der Regelschule tätig sein kann, ist es dem Regelschullehrer ohne weiteres nicht möglich, ebenfalls am Gymnasium tätig zu sein.

Wenn es trotz der oben beschriebenen Probleme zu einer Verlängerung des Lehramtsstudiums für Regelschulen kommt, sollten zumindest die Qualifikationen für spätere Aufstiegsmöglichkeiten verbessert werden. So könnte man mit dem zusätzlichen Semester auch ein wählbares Zusatzmodul anbieten, das einen späteren Wechsel zum Gymnasiallehramt deutlich vereinfacht.

„Von vielen angehenden Lehrerinnen und Lehrern wird seit Jahren der fehlende Praxisbezug bemängelt – die Verlängerung des theoretischen Anteils im Regelschullehramt irritiert deshalb stark“ so Patrick Riegner, Landesvorsitzender des RCDS Thüringen.

i.A. des RCDS Thüringen
Patrick Riegner,
Landesvorsitzender RCDS Thüringen