Der RCDS Thüringen und RCDS Jena fordern ein sofortiges Ende der Hörsaalbesetzung
Am 30. November 2022 ist es im Anschluss einer Demonstration, die aufgrund der Streichung des Lehrstuhls Geschlechtergeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena durchgeführt wurde, zu einer Besetzung des Hörsaals 1 gekommen. Daran beteiligt sind sowohl Studentinnen und Studenten der FSU Jena sowie andere Privatpersonen, zum Teil auch Mitglieder der Grünen Jugend Thüringen. Ein erstes Gesprächsangebot des Präsidenten und Kanzlers der Universität wurde noch am selben Tag von Seiten der Besetzer abgewiesen.
Am Donnerstag, dem 01.12.2022, ist es zusätzlich zu Sachbeschädigungen an den Gebäuden der Universität durch die Hörsaalbesetzer gekommen. Graffitis und Schmierereien sind sowohl an der Außenfassade als auch im Innenraum der Universität angebracht worden. Auch werden Fluchtwege mit verschiedensten Utensilien versperrt und sind so, im Falle eines Brandes, nicht nutzbar.
Nach Gesprächen zwischen den Besetzern und der Unileitung am Freitag, den 02.12.2022, konnten insbesondere inhaltliche Gemeinsamkeiten beider Seiten erarbeitet werden. Die Universität stellt aber deutlich klar, dass ein Fortführen der Besetzung nicht zu weiteren inhaltlichen Verhandlungen führen werden.
Bis zum Mittwoch, den 07. Dezember, um 12 Uhr, wurde schließlich von Seiten der Uni ein Ultimatum zur freiwilligen Räumung des Hörsaals gestellt. Anstatt diesem nachzugeben, riefen die Organisatoren zum Fortführen der Besetzung auf.
Den Besetzern wurde nun sogar ein anderer Raum an der Universität zur Verfügung gestellt, sodass diese einen Rückzugsraum zum internen Austausch haben. Auch auf dieses Angebot wurde bis jetzt (Stand: 8.Dezember) nicht eingegangen.
Wir fordern alle Beteiligten zur sofortigen Aufgabe der Besetzung auf, um so schnellstmöglich wieder zum laufenden Lehrbetrieb zurückzukehren. Es ist absolut widersprüchlich, wie auf der einen Seite ein Lehrstuhl für eine vielfältigere Lehre gefordert wird, auf der anderen Seite der Lehrbetrieb aber auf radikale Weise verhindert wird. Mit jedem weiteren Tag der Besetzung sinkt jegliche Akzeptanz für die Blockade des Lehrbetriebs.
Sollten die Besetzer dennoch kein Interesse an der Aufgabe ihres Widerstandes zeigen, so fordern wir eine konsequente Auflösung der Besetzung, um den „Protest“ zu beenden.
„Eine Gruppe, die sich dem demokratischen Protest verweigert und kein Interesse an Gesprächen zeigt, muss mit rechtsstaatlichen Mitteln bestraft werden. Wir fordern ein Ende der Besetzung – die Universität sollte das Signal zur Räumung geben!“, so Patrick Riegner, Landesvorsitzender des RCDS Thüringen.