RCDS fordert Unterstützung für Hochschulen durch das Thüringer Wissenschaftsministerium – 15.000 Euro wöchentlich für Corona-Testungen notwendig
Erfurt. Studenten und Beschäftigte an den Thüringer Hochschulen erhalten wöchentlich aktuell zwei kostenlose Corona-Schnellstests, das beinhaltet, dass die Hochschulen auch die Testkits kostenfrei zur Verfügung stellen. Grund dafür ist die Corona-Arbeitsschutzverordnung des Bundes in Verbindung mit den Vorschriften der gesetzlichen Unfallversicherung, wonach staatliche Arbeitsschutzvorschriften auch auf Unfallversicherte wie etwa Studenten anzuwenden sind. Für die Hochschulen bringt dies organisatorische, personelle und finanzielle Herausforderungen mit sich.
Diese Rechtsauffassung bestätigte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, sodass auch das Land Thüringen diese Vorgabe an die hiesigen Hochschulen weitergibt. Auf den Kosten bleiben die Hochschulen sitzen – ohne dabei Unterstützung des Landesministeriums zu erhalten. „Hier fordern wir das Land auf, die Kosten zur übernehmen bzw. die Testkits kostenfrei zur Verfügung zu stellen“, betont Pascal Pastoor, Landesvorsitzender des Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) in Thüringen.
So rechnet die Friedrich-Schiller-Universität in Jena mit 1500-2000 Tests pro Woche, wobei die Tests bis zu 1,50 Euro kosten, insgesamt also ca. 3.000 Euro wöchentlich anfallen. An der Universität Erfurt sind es bei knapp 1.000 Tests in der ersten Woche etwa 1.500 Euro, in Ilmenau 500 Euro. “Problematisch ist, dass neben den ungeimpften auch allen weiteren Studenten zwei Tests pro Woche zustehen, sodass der Vorrat deutlich aufgestockt werden muss. Hinzu kommt in Anbetracht der außerhalb der Hochschulen eingeführten Kostenpflicht für Schnelltests die Unsicherheit zukünftiger Testzahlen an den Hochschulen“, so Pastoor weiter.
Neben den Ausgaben für Testkits entstehen weitere Kosten für das durchführende Testpersonal sowie durch die Mitarbeiter, die die Einhaltung der 3G-Regelung kontrollieren. Mit den organisatorischen, personellen und finanziellen Belastungen dürfen die Hochschulen in den kommenden Wochen nicht alleine gelassen werden: „Hier muss das Land finanziell einspringen. Für alle Thüringer Hochschulen bedarf es nach Schätzungen demnach wöchentlich bis zu 15.000 Euro Unterstützung, die je nach örtlichem Bedarf zur Verfügung gestellt werden.“