Missmanagement der Landesregierung zeigt sich bei Umbenennung des Studentenwerks erneut

 

Es war eines der ersten Ideologieprojekte der rot-rot-grünen Landesregierung, doch wie bei so vielen anderen auch, verkalkulierte sich die Regierung auch hier. Wie nun bekannt wurde, verursacht die Umbenennung des Studentenwerks in Studierendenwerk weitere Kosten in fünfstelliger Höhe und zieht sich weiter in die Länge. „Dies zeigt leider erneut die falsche Schwerpunktsetzung von Rot-Rot-Grün in der Hochschul- und Wissenschaftspolitik. Während die Gelder für solche ideologiemotivierten Prestigeprojekte verbrannt werden, sitzen andernorts Studenten bei maroden baulichen Zuständen in Vorlesungen. Das ist niemanden zu vermitteln, erst recht nicht den betroffenen Studenten“, kritisiert die Vorsitzende des Rings Christlich-Demokratischer Studenten, Franca Bauernfeind.

Eigentlich sollte die gendergerechte Bezeichnung bis Ende des letzten Jahres komplett eingeführt sein, doch der Austausch zahlloser Materialien wie Vordrucke, Visitenkarten, Türschildern oder Broschüren dauert länger als geplant – und wird gleichzeitig noch teurer.

Wie der Thüringer Rechnungshof 2015 untersuchte, betragen allein die Sachkosten mindestens 100.000 Euro. Dieser Voranschlag soll nun noch einmal höher ausfallen. „Nicht nur dass es teurer ausfällt als bislang gedacht, es zeigt auch das mangelhafte Projektmanagement des SPD-geführten Wissenschaftsministerium. Wer eine Namensumbenennung nicht managen kann, der wird auch an den wirklich wichtigen hochschulpolitischen Fragen scheitern. Dies zieht sich wie ein roter Faden durch die Legislaturperiode, setzt sich beim Investitionsstau, der ThürHG-Novelle oder der Gebietsreform in der Innenpolitik fort“, unterstreicht Bauernfeind.

Der RCDS kritisierte bereits Anfang 2016 die fehlende Notwendigkeit, den Namen des Studentenwerks zu ändern, denn neben Sachkosten benötigt es auch Mitarbeiter, die eigentlich für andere Aufgaben dringender benötigt werden. In Berlin verteuerte sich ein ähnliches Vorhaben um gut 800%. „Bei der Umbenennung wurde über die Köpfe der Menschen, insbesondere aber des Studentenwerks und der Studenten hinweg, entschieden. Die Zeche werden letztlich die Thüringer Studenten zahlen müssen, schließlich finanziert sich das Studentenwerk zu großen Teilen aus den Semesterbeiträgen. Gerade hier zeigt sich noch mal deutlich, wie die Prioritäten der Landesregierung gesetzt sind“, so Bauernfeind.

Der stellvertretende RCDS-Vorsitzende Kevin Bayer aus Jena ergänzt: „Mehr Kosten, mehr Bürokratie und mehr Bevormundung, etwas anderes kann man von Rot-Rot-Grün nicht erwarten. Leider zeigt sich auch beim Ideologieprojekt der Umbenennung in Studierendenwerk, dass die Regierung nicht dazu in der Lage ist einen gesteckten Zeitplan einzuhalten, geschweige denn einen Mehrwert für Studenten in Thüringen zu schaffen.“