Drohende Schließung der Uni-Bibliothek in Erfurt: RCDS fordert Umsetzung der aktuellen Ziel- und Leistungsvereinbarung
Das Audimax ist seit knapp drei Jahren die große Baustelle der Universität Erfurt. Schimmelbefall, Einsturzgefahr und Brandschutzmängel machen einen Lehrbetrieb unmöglich. Die Studenten müssen in einer mehr als halbstündigen Fahrt bis zur maroden Alten Parteischule pendeln, finden dort teils anmaßende Zustände mit einer defekten Heizanlage vor, was insbesondere in den Wintermonaten eine Belastung darstellt. Insgesamt beträgt der Sanierungsstau allein in Erfurt über 65 Millionen Euro.
Jetzt wurde bekannt, dass auch der Bibliothek aufgrund von Brandschutzmängeln die Schließung droht. Bei der Erneuerung von Brandmeldern und Sprinkleranlagen wurden diverse brandschutztechnische Mängel festgestellt, die innerhalb einer Frist behoben werden müssen. „Hier muss sich die Landesregierung endlich einschalten und dafür stark machen, dass der Uni der Landeshauptstadt im bundesweiten Wettbewerb eine zukunftsfähige Infrastruktur gesichert wird – wenn einmal der Ruf einer maroden Uni haftet, bekommt man den so schnell nicht wieder los. Die Bibliothek ist im tagtäglichen Gebrauch für die Studenten nicht zu ersetzen, eine Schließung hätte fatale Folgen“, unterstreicht die RCDS-Landesvorsitzende Franca Bauernfeind.
Dabei drängt der RCDS auf die Umsetzung der 2016 zwischen Uni Erfurt und dem Land abgeschlossenen Ziel- und Leistungsvereinbarung. Darin verpflichtete sich das Land bis 2019 u.a. die Erneuerung der technischen Brandschutzeinrichtung der Bibliothek sowie die Brandschutzmaßnahmen des Audimax-Gebäudes zu beginnen bzw. zu realisieren. „Beides wären wichtige Schritte für die Studenten, doch passiert ist bislang nichts. Deshalb müssen Uni und Land umgehend einen Plan entwickeln, bis wann die Infrastrukturmaßnahmen der Ziel- und Leistungsvereinbarung in die Tat umgesetzt werden“, fordert Bauernfeind.