Der CDU-nahe RCDS Thüringen macht sich für einen Jura-Bachelor stark. "Studenten, die sämtliche Voraussetzungen für die Zulassung zur staatlichen und universitären Prüfung erfüllt haben, sollten einen Bachelorabschluss (LL.B) erhalten", sagt Sebastian C. Dewaldt, Landesvorsitzender des RCDS in Thüringen.   

Im Traditionsstudiengang Rechtswissenschaft stockt der Bologna-Prozess. Nur wenige Deutsche Universitäten bieten zusätzlich zum klassischen Staatsexamen einen Bachelor, oder gar Master an.

"Dabei eröffnen sich auch mit einem LL.B weite Betätigungsfelder - zum Beispiel in der Wirtschaft oder im Ausland. Einen alleinigen Bachelor- oder Master lehnen wir als RCDS hingegen ab. Die Laufbahn als Anwalt, Richter oder Staatsanwalt sollte auch weiterhin nur Volljuristen vorbehalten bleiben, die ihre Kompetenz und Fähigkeit zu rechtsübergreifenden Denken durch zwei Staatsexamina nachgewiesen haben. Die historisch gewachsene erste Juristische Staatsprüfung und das hieran anschließende 24-monatige Referendariat sind und bleiben für ihre Objektivität und Aussagekraft anerkannt", sagt Dewaldt, der Rechtswissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena studiert.

"Mit einem LL.B wäre vieles einfacher gewesen", sagt Rene Wieser. Der Geschäftsführer des RCDS Thüringen macht gerade einen LL.M in International Corporate and Commercial Law an der University of York. "Der LL.B ist in Großbritannien selbstverständlich. Es war nur schwer zu vermitteln, dass 6 Semester Jura in Deutschland diesem akademischen Grad entsprechen. Im Ergebnis hatte ich viel Glück, dass ich zugelassen wurde", sagt Wieser. Auch Sebastian C. Dewaldt, der neben Jura noch Angewandte Ethik studiert, hatte mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Seine offizielle Master-Zulassung erfolgt erst in einem Jahr - nach dem Examen. "Damit sind wir keine Einzelfälle. So wie uns geht es vielen Studenten. Sie alle wollen sich zusätzlich qualifizieren. Sie alle wollen irgendwann zur Elite zählen,  und nicht nur  Mittelmaß sein oder gar Taxi fahren. Diesen Menschen sollte man die Gestaltung ihrer Zukunft nicht unnötig erschweren. Darum wollen wir als RCDS für einen LL.B - zusätzlich zum Examen - kämpfen", sagt Dewaldt, der auch im CDU-Landesvorstand sitzt, abschließend.