In der Debatte um die Zukunft der Hochschulen meldet sich der RCDS mit einem eigenen, mehrseitigen Papier zu Wort.
Mit diesem unterstützt der RCDS Thüringen den Vorschlag des CDU-Generalsekretärs Dr. Mario Voigt nach einem Umbau der Hochschullandschaft im Freistaat. Der Landesvorsitzende des RCDS Sebastian C. Dewaldt sagte: „Die Thüringer Hochschullandschaft muss dringend für die Herausforderungen der Zukunft Fit gemacht werden. Die 1, 56 Milliarden die Bildungsminister Christoph Matschie – der vielmehr Schulordnungsminister ist – den Hochschulen in Aussicht gestellt hat sind nicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein, sondern auch Ausdruck der Konzeptlosigkeit. Minister Matschie ist in Sachen Hochschulpolitik nur zu schwachen Reaktion, nicht aber zu wegweisenden Signalen fähig. Die Zahlen der der Rahmenvereinbarung III wurden erst genannt, als Proteste aus der Studentenschaft drohten. Vorher wie Danach herrschte Funkstille in Sachen Hochschulen. Dies zeigt, die CDU ist die einzige Partei auf die Verlass ist, wenn es um die Zukunft der Hochschulen geht.“
Die Thüringer Hochschulen sollten sich nach Dewaldt als Verbund aus unterschiedlichen, auf dem „Campus Thüringen“ angeordneten, wissenschaftlichen Einrichtungen verstehen, die eigenständige, aber auch gemeinsame Ziele in Forschung und Lehre verfolgen. Dewaldt: „Es ist wichtig, dass die Hochschulen ihre eigene Idendität bewahren. Wichtiger ist jedoch, dass Doppelstrukturen vermieden werden. Verwaltungseinheiten müssen, wo möglich, zusammengelegt werden, und gleiche oder ähnliche Studienfächer durch gemeinsame Studienangebote ersetzt werden. Aus mehreren Professuren könnte eine „Spitzenprofessur“ geschaffen werden.“
Zur Verbesserung der Lehre soll die Besoldung und Vergabe von Drittmitteln von den Evaluationsergebnissen abhängig sein. Dewaldt: „Leistung muss sich lohnen. Dies muss auch für Lehrende gelten.“ Zudem fordert der RCDS Praktiker für die Lehre zu gewinnen. Das Angebot der Universitäten soll durch kostenpflichtige Teilzeit- und Fernstudiengänge ergänzt werden. Neue Methoden der Wissensvermittlung, wie eLearning müssen in diesem Zusammenhang verfolgt werden.
Zudem spricht sich der RCDS für nachgelagerte Studiengebühren aus. Dewaldt: „Studiengebühren, die während des Studiums erhoben werden, verstoßen gegen Artikel 13 IPwskR. Die Entscheidung für ein Studium darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Dennoch müssen wir, um in Zukunft erstklassig und international wettbewerbsfähig zu sein, über Finanzierungsalternativen nachdenken. Nachgelagerte Studiengebühren, die vom Einkommen nach dem Abschluss abhängen, und direkt der Hochschule zukommen, sind eine gerechte Alternative. Hierdurch ist jeder seines eigenen Glückes Schmied und die Hochschulen erhalten einen Anreiz eine gute, berufsorientierte Lehre anzubieten.“
Schlüssel für die Zukunft der Hochschulen ist für den RCDS die Wirtschaft. Dewaldt: „Wirtschaft und Hochschulen müssen Hand in Hand gehen. Forschungsergebnisse müssen durch qualifizierte, an den Universitäten ausgebildete Fachkräfte in Produkte transferiert werden. Dies hat in den Zeiten von Carl Zeiss funktioniert. Warum nicht auch heute?“
Der Umstand, dass Thüringen keine Studiengebühren hat, sollte nach dem RCDS bei der Vermarktung der Hochschullandschaft nicht mehr hervorgehoben werden. Dewaldt: „Thüringen hat in Sachen Tradition, Forschungs- und Studienbedingungen mehr zu bieten, als die meisten denken.“